mal*Art AUSDRUCKSMALEN

Das stärkende Bild

 

 

Ausdrucksmalen

 

 

 

Ausdrucksmalen ist Malen schlechthin. Malen ohne Bewertungs- und Leistungsdruck, ohne Schulnoten, ohne analytische Interpretation und auch ohne künstlerische Ambition. Gemalt wird ohne vorgegebenes Thema.

All das macht das Ausdrucksmalen so frei und so erlösend.

 

Im  Ausdrucksmalatelier stehen bis zu über 30 flüssige, leuchtende, pigmentsatte Gouachefarben zur Verfügung. Diese hochwertigen Farben verleihen dem Bild und dem Malprozess  Energie, begeistern und fordern  zum Experimentieren  und Spielen auf.

 

Mit überwiegend dicken, weichen Pinseln wird die Farbe aufs Papier aufgetragen. Wer erste Erfahrungen mit dem Ausdrucksmalen und seiner Wirkung gemacht hat, kann auch die Hände nehmen, und sich mehr und mehr diesem sinnlichen Tun hingeben.

 

Der Bildentstehungsprozess ist so wichtig wie das Ergebnis.  Alles kann wieder übermalt werden, solange bis das Bild stimmt und fertig ist.

Das großformatige Papier ist an die Wand geheftet. So malt man aus der Bewegung des  ganzen Körpers, es kann sich wie ein Tanz mit Farbe anfühlen.

 

Die aufrechte Malhaltung unterstützt freies Atmen und auch unser „Standing“ im Leben. Das Gefühl, dem Malprozess standhalten zu können, aktiviert unser Nervensystem und unser Gehirn: „ich stehe auf meinen eigenen Füßen.“

 In Situationen von Abhängigkeit, von Trennungen und Entscheidungen wirkt das entlastend.  

 

Das bestätigt die Hirnforschung. Unser Bewusstsein benötigt unseren Körper, um Erfahrungen zu verankern. Vor allem, wenn es darum geht, negative Erlebnisse und ihre Folgen (z. B. Traumata) mit positiven Erfahrungen bewusst zu überschreiben (übermalen).

 

Das gemalte Bild, der Bildkörper, bewahrt wie ein Zeuge diese Momente positiver Veränderung für Sie auf und ist jederzeit abrufbar.

 

Um diese Vorgänge wahrzunehmen, bedarf es beim Ausdrucksmalen der Malleiterin oder des Malleiters. Dieser ist hierfür speziell ausgebildet und unabdingbar. Der Malleiter ist wie ein Reisebegleiter oder Geburtshelfer bei der Bildentwicklung. Denn alles was beim Malen passiert und sich auf dem Bild zeigt, rührt Gefühle in uns an und kann sehr frühe, auch vorsprachliche Situationen wachrufen.

 

Durch eine einfühlsame Begleitung während des Malens können Sie tiefen Kontakt zu ihrem eigenen wirksamen, kreativen Potential bekommen. Aus dieser Verbindung entstehen möglicherweise Bilder, die neue Informationen und Lösungen für Sie bereithalten.

 

Arno Stern, Begründer des Ausdrucksmalens um 1945, spricht hier vom „Malspiel“. Er betont unser organisches Gedächtnis. Dieses Körpergedächtnis, das beim Ausdrucksmalen nicht unterdrückt ist, malt sich ins Bild hinein. Stern nennt das die „Formulatur“.

 

Astrid Eggert,  2022